Die
Reptilien
Weilmünsters
Bemerkungen zur Schlangen- und Echsenfauna im Gebiet der Großgemeinde Weilmünster
Coronella austriaca, Natrix natrix, Anguis fragilis, Lacerta agilis, Lacerta vivipara, Lacerta viridis (verschollen)
Reptilien
Weilmünsters
Bemerkungen zur Schlangen- und Echsenfauna im Gebiet der Großgemeinde Weilmünster
Coronella austriaca, Natrix natrix, Anguis fragilis, Lacerta agilis, Lacerta vivipara, Lacerta viridis (verschollen)
AURIN. Symbol der aus sich selbst wiederentstehenden Schlange.
Kunstkeramik von Peter Zanger / Piedras del Rio Atelier für künstlerisches Keramikdesign. Weilmünster 2002
DIE REPTILIEN WEILMÜNSTERS
Eine Publikation der Artikelserie
in der "Schriftenreihe Naturwissenschaften"
des CID - Verlages, Weilmünster
Unabhängiger Internet-Verlag des Privatinstitutes
von
Dipl. Biol. Peter Ulrich Zanger
Wenige andere Tiergruppen sind dermassen von Mythen und Legenden umwoben wie die Reptilien. Die ihnen zugeschriebene Attribute reichen vom heilkräftigen Medizinaltier bis zum todbringenden Giftträger, vom unheilverkündenden Omen bis zum ersehnten Glücksbringer, bisweilen auch vom seelenwandernden Körper bis zur leibhaftigen Verwandlungsgestalt des Teufels selbst. Naturkundliches Unwissen und religiöser Wahn haben so jahrhundertelang dazu beigetragen, daß insbesondere die Schlangen in Individuenzahl stark dezimiert und manche Arten regional vollständig ausgerottet wurden, wie etwa die Kreuzotter Vipera berus, die bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch im Weiltal beobachtet, gefürchtet und gejagt wurde.
Zwar hat das durch breitenwirksame, naturkundliche Schulbildung geförderte Naturschutzdenken und die wachsende Kenntnis über Tierarten, deren Verhalten und Erkennungsmerkmale heute dazu geführt, das Schlangen nicht mehr prinzipiell sofort totgeschlagen werden, weil eine Schlangenart angeblich giftig sei, so daß theoretisch diese Reptiliengruppe heutzutage wieder bessere Ausbreitungs- und Überlebenschancen haben sollte, doch tragen andererseits der durch moderne Landbewirtschaftung bedingte Habitatverlust sowie der Strassenverkehr heute zusätzlich dazu bei, daß diese Tiergruppe weiter unter existenziellem Druck steht: Schlangen sieht man heute zumeist an Plätzen, an denen sie nicht mehr vorkommen: auf den Asphaltbändern der Landstrassen.
Glücklicherweise sind diese hochsensiblen Tiere allerdings gleichzeitig so scheu und wachsam, daß es selten zum Sichtkontakt mit einem sich annähernden Menschen kommt. Zufallsbeobachtungen und sehr viel Geduld beim naturkundlichen Wandern bilden somit die Grundlage für die folgende Dokumentation über die gegenwärtig in Weilmünster lebenden aber nur sehr selten zu beobachtenden Eidechsen- und Schlangenarten sowie die bisher letzte Registrierung einer am früheren Fundort verschollenen Art, der Smaragdeidechse.
Von den in Deutschland bekannten insgesamt 6 Schlangenarten (wobei hier die Blindschleiche systemwidrig als Schlange betrachtet wird) sind im Weiltal die 3 bundesweit häufigsten Arten vertreten:
Nächste bekannte Populationen der beiden Natternarten, die zur Zeit nur in Relikthabitaten vorkommen sind das Lahntal zwischen Limburg und Nassau (Würfelnatter Natrix tesselata) und der Rheingau in der Umgebung von Schlangenbad (Äskulapnatter Elaphe longissima). Das dem Weiltal nächste Vorkommen der Kreuzotter (Vipera berus) liegt im Raum Spessart / Vogelsberg. Eine Einzelbeobachtung des Scheltopusik (Ophiosaurus apodus) am Ortsrand von Emmershausen deutet vermutlich nicht auf eine stabile, eingebürgerte Population dieser südosteuropäischen Schleichenart hin sondern ist wahrscheinlich bedingt durch anthropogene Einbürgerung von im Reisegepäck oder PKW mitgebrachten Einzeltieren.
Vier Eidechsenarten sind in Deutschland bekannt, wobei die Smaragdeidechse Lacerta viridis in Hessen nach Angaben der ROTEN LISTE als "Ausgestorben" oder verschollen gilt die Mauereidechse Podarcis muralis als "Stark Gefährdet". Letzte registrierte Beobachtungen der Smaragdeidechse in Weilmünster datieren in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nachgewiesen und dokumentiert für Weilmünster sind hier
Blindschleiche - Anguis fragilis
Ringelnatter - Natrix natrix
Schlingnatter oder Glattnatter - Coronella austrica
Nächste bekannte Populationen der beiden Natternarten, die zur Zeit nur in Relikthabitaten vorkommen sind das Lahntal zwischen Limburg und Nassau (Würfelnatter Natrix tesselata) und der Rheingau in der Umgebung von Schlangenbad (Äskulapnatter Elaphe longissima). Das dem Weiltal nächste Vorkommen der Kreuzotter (Vipera berus) liegt im Raum Spessart / Vogelsberg. Eine Einzelbeobachtung des Scheltopusik (Ophiosaurus apodus) am Ortsrand von Emmershausen deutet vermutlich nicht auf eine stabile, eingebürgerte Population dieser südosteuropäischen Schleichenart hin sondern ist wahrscheinlich bedingt durch anthropogene Einbürgerung von im Reisegepäck oder PKW mitgebrachten Einzeltieren.
Vier Eidechsenarten sind in Deutschland bekannt, wobei die Smaragdeidechse Lacerta viridis in Hessen nach Angaben der ROTEN LISTE als "Ausgestorben" oder verschollen gilt die Mauereidechse Podarcis muralis als "Stark Gefährdet". Letzte registrierte Beobachtungen der Smaragdeidechse in Weilmünster datieren in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nachgewiesen und dokumentiert für Weilmünster sind hier
Zauneidechse - Lacerta agilis
Waldeidechse - Lacerta vivipara
Smaragdeidechse - Lacerta viridis (verschollen)
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